Die Welt kannte ihn als Prince, den schillernden, exzentrischen Pop-König, der mit seiner unnachahmlichen Mischung aus Funk, Rock und R&B die Musikgeschichte neu schrieb. Er war ein Phänomen, ein Künstler, der das Konzept von Ruhm und Identität auf den Kopf stellte, indem er sich selbst in ein unlösbares Rätsel verwandelte. Seine Bühnenpräsenz war hypnotisierend, seine musikalische Genialität unbestritten. Doch hinter den lila Anzügen, den geheimnisvollen Blicken und den bahnbrechenden Hits verbarg sich ein zutiefst verletzlicher Mensch, der zeitlebens gegen innere Dämonen kämpfte. Seine Geschichte ist eine der größten Tragödien der modernen Musikgeschichte – ein Leben voller Triumph und Leid, das am Ende in einem geheimen Tresor kulminierte, dessen Inhalt die Welt sprachlos machte.
Geboren als Prince Rogers Nelson im Jahr 1958, wuchs der kleine Junge in einer turbulenten Umgebung auf. Seine Eltern, beide talentierte Musiker, führten eine konfliktreiche Beziehung, die das Kind emotional zerrüttete. Der ständige Streit und das Gefühl, zwischen zwei Fronten zu stehen, prägten seine Kindheit. Diese frühen Erfahrungen führten dazu, dass Prince eine Mauer um sich herum errichtete, eine Mauer aus Exzentrizität und Geheimnis, die ihn vor der Welt schützen sollte. Es war ein Schutzschild, das er sein ganzes Leben lang trug. Hinzu kam eine weitere, zutiefst persönliche Herausforderung: Im Alter von sieben Jahren litt er unter epileptischen Anfällen, die ihn zur Zielscheibe von Spott und Hohn seiner Altersgenossen machten. Die Isolation und das Gefühl, anders zu sein, verstärkten seinen Rückzug und seine Suche nach einem Ausdrucksmittel, das ihm die Kontrolle zurückgab. Er fand diese Kontrolle in der Musik.
Im Alter von nur sieben Jahren brachte er sich selbst das Klavierspielen bei. Mit 14 beherrschte er bereits Gitarre und Schlagzeug. Seine Obsession für Musik war so groß, dass er Mahlzeiten und Schlaf zugunsten des Übens opferte. Es war diese unerbittliche Hingabe, die ihm im Jahr 1976 einen beispiellosen Plattenvertrag mit Warner Brothers einbrachte. Mit 18 Jahren war er einer der jüngsten Künstler, der einen so weitreichenden Vertrag erhielt, der ihm vollständige kreative Kontrolle über sein Werk gewährte – ein Privileg, das neuen Künstlern damals so gut wie nie zugestanden wurde.
Sein Debütalbum “For You” war anfangs kein großer kommerzieller Erfolg und drohte, seine Karriere zu beenden, bevor sie richtig begonnen hatte. Doch Prince gab nicht auf. Sein zweites Album und die Single “I Wanna Be Your Lover” katapultierten ihn zum ersten Mal an die Spitze der Soul-Charts. Es folgten Alben wie das rebellische und sexuell explizite “Dirty Mind”, das seinen Ruf als provokanter, nonkonformistischer Künstler festigte. Er war ein Revolutionär, der sich nicht scheute, Konventionen zu brechen, sei es durch seine androgynen Outfits oder seinen Kampf gegen die rassistischen Vorurteile von MTV, die sich anfangs weigerten, seine Musikvideos zu spielen.
Seinen absoluten Höhepunkt erreichte Prince 1984 mit dem Album und dem Film “Purple Rain”. Die gleichzeitige Dominanz beider Werke an der Spitze der Charts machte ihn zu einem der wenigen Künstler – neben Elvis Presley und den Beatles –, die diese „Triple Crown” der Unterhaltung erreichten. Prince war nicht nur ein Musiker, sondern ein Phänomen, eine Naturgewalt, die die Grenzen zwischen Rock, Pop und Funk verschwimmen ließ.
Doch der Ruhm und die Aufmerksamkeit brachten auch eine dunkle Seite mit sich. Prince’ Kontrolle über sein Image und seine Kunst war absolut. In seinem Paisley Park Studio, einem selbst geschaffenen Rückzugsort, galten strenge Regeln. Mitarbeiter durften ihm nicht in die Augen schauen, wer es doch tat, wurde sofort entlassen. Diese strikte Isolation und der Wunsch nach totaler Kontrolle über sein Umfeld waren ein Spiegelbild seiner inneren Unsicherheit und seines Bedürfnisses nach Schutz.
In den 90er-Jahren eskalierte sein Konflikt mit Warner Brothers. Er protestierte gegen das, was er als musikalische Sklaverei ansah, indem er sich das Wort „Slave” ins Gesicht schrieb und seinen Namen in ein unentschlüsselbares Symbol änderte. Dieser Protest war ein Ausdruck seines inneren Schmerzes und seines verzweifelten Kampfes um künstlerische Freiheit. Er fühlte sich als Gefangener in seinem eigenen Körper und in der Musikindustrie, die ihn groß gemacht hatte.
In seinen letzten Lebensjahren kämpfte Prince mit chronischen Schmerzen, die von alten Bühnenverletzungen herrührten. Er wurde abhängig von starken Schmerzmitteln, eine Sucht, die er geheim hielt. Die Tragödie nahm ihren Lauf, als sein Privatjet am 15. April 2016 eine Notlandung machen musste. Ärzte retteten ihn, doch nur fünf Tage später fand man Prince in einem Fahrstuhl in seinem Paisley Park Anwesen, tot an einer versehentlichen Überdosis Fentanyl. Die Nachricht erschütterte die Welt, die eine ihrer größten musikalischen Ikonen verloren hatte.
Doch die schockierendste Entdeckung stand noch bevor. Nach seinem Tod wurde ein dreitausend Kilogramm schwerer, privater Tresor in seinem Anwesen von einem Safeknacker geöffnet. Was sie darin fanden, ließ die Welt innehalten. Der Tresor enthielt nicht nur Tausende von unveröffentlichten Songs – genug Material für über 100 Alben –, sondern auch Tausende von Goldbarren. Diese Entdeckung war nicht nur ein Beweis für seine unglaubliche Arbeitsmoral und seinen kreativen Output, sondern auch für seine verborgene finanzielle Reserve. Es war, als hätte er eine Art Geheimnis mit ins Grab genommen, das erst nach seinem Tod ans Licht kam.
Die Geschichte von Prince ist eine des Genies, aber auch der Einsamkeit. Ein Leben, das von Kindheit an von Schmerz und Isolation geprägt war. Er suchte Trost und Anerkennung in der Musik, nur um sich in den Ketten der Berühmtheit wiederzufinden. Doch am Ende zeigte die Enthüllung seines verborgenen Tresors, dass Prince immer noch Schätze zu enthüllen hatte. Er bleibt ein ungelöstes Rätsel, dessen Musik noch für Generationen nachklingen wird, und dessen tragische Geschichte uns daran erinnert, dass selbst die größten Ikonen der Welt ihre eigenen Dämonen bekämpfen müssen.