Schreckliches Geheimnis der „Love Story“-Ikone: Ali MacGraw (85) erzählt von der kontrollierenden und eifersüchtigen Ehe mit Steve McQueen
Ali MacGraw war einst das strahlende Symbol für Unschuld und Reinheit in der Filmhauptstadt Hollywood. Ihr Bild als junges Mädchen in Love Story berührte die Herzen von Millionen Zuschauern und prägte sogar eine ganze Generation, die sich nach reiner Liebe sehnte. Doch hinter dem Glanz der Kameralichter verbarg sich ein Leben, das dunklere Töne trug als jede tragische Rolle, die sie jemals spielte.
Mitten im hellsten Ruhm nahm ihr Leben eine dramatische Wendung, als sie in die stürmische Umlaufbahn von Steve McQueen geriet – dem Mann, den die ganze Welt als ein unsterbliches Symbol für Coolness und Anziehungskraft verehrte. Ihre Liebe begann wie ein Märchen, doch schon bald verwandelte sich hinter der glänzenden Fassade die Beziehung in Jahre voller Eifersucht, erdrückender Kontrolle und unheilbarer Risse.
Heute, im Abendlicht ihres Lebens, blickt Ali MacGraw mit 85 Jahren auf die Vergangenheit zurück wie auf eine unauslöschliche Narbe, zugleich verführerisch und zerstörerisch. Und das, was sie erzählt, lässt Liebhaber des klassischen Kinos bis heute erschüttert zurück.
Die Zerbrechliche Grundlage und der Aufstieg eines Stars
Der Weg zum Ruhm begann für Ali MacGraw weit entfernt von den grellen Lichtern von Los Angeles. Ihre Kindheit im kleinen Dorf Bedford Village, New York, war überschattet von einer Familie voller Konflikte und seelischer Wunden. Der Vater versank im Alkohol, und die endlosen Streitigkeiten der Eltern ließen das junge Mädchen Ali schon früh mit Minderwertigkeitsgefühlen zurück.
Um dieser erdrückenden Realität zu entfliehen, suchte sie ihren Weg über die Arbeit als Model. Unter der Anleitung der Moderedakteurin Diana Vreeland öffnete sich ihr die große Tür zur Modewelt, und von genau dort aus ergab sich plötzlich eine weitere Gelegenheit: ihre erste Filmrolle in der romantischen Komödie Goodbye, Columbus im Jahr 1969. Der Film wurde ein überraschender Erfolg, und MacGraws Darstellung fiel sofort sowohl der Kritik als auch dem Publikum auf, womit sie den Schlüssel in die Filmwelt erhielt.
In dieser Zeit führte das Schicksal sie zu Robert Evans, dem berühmten Produzenten, der damals als Produktionsleiter bei Paramount Pictures tätig war. In der jungen Schauspielerin erkannte Evans ein besonderes Leuchten und zögerte nicht, sie für die Hauptrolle in Love Story auszuwählen. Als der Film im Jahr 1970 erschien, wurde er zu einem kulturellen Phänomen mit dem Slogan, der Millionen Herzen bewegte: „Lieben heißt niemals um Verzeihung bitten zu müssen“. Die Rolle der Jenny, einer mutigen tragischen Studentin an der Seite von Ryan O’Neal, machte Ali MacGraw über Nacht zu einem hellstrahlenden Star, zu einer der begehrtesten Schauspielerinnen des Jahrzehnts. Hinter den Kulissen begann auch die Beziehung zu Evans aufzublühen; sie heirateten 1969, und 1971 wurde ihr Glück vollkommen, als ihr einziger Sohn Joshua geboren wurde.
Die Zerstörung namens Steve McQueen
Zu dieser Zeit schien Ali MacGraw alles zu haben: eine glänzende Karriere, einen einflussreichen Ehemann und die heilige Aufgabe der Mutterschaft. Doch das Schicksal gönnt dem Menschen selten Ruhe und bereitete für sie eine weitere stürmische Wendung vor.
Im Jahr 1972 sprach ganz Hollywood über The Getaway, einen Actionfilm unter der Regie von Sam Peckinpah mit Steve McQueen in der Hauptrolle. Evans selbst arrangierte, dass seine Frau die Ehefrau von McQueen spielte – eine schicksalhafte Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern sollte.
MacGraw zögerte anfangs, doch wie sie später in ihren Memoiren Moving Pictures (1991) zugab, lagen die wahren Gründe für ihr Zögern tiefer und waren weitaus komplexer. Schon beim ersten Zusammentreffen am Filmset ahnte Ali MacGraw, dass die Nähe zu Steve McQueen ein gefährlicher Weg sein würde. Später erinnerte sie sich: „Ich wusste, dass ich mit Steve großen Ärger bekommen würde“, und ihr Instinkt täuschte sie nicht.
Der Film The Getaway wurde nicht nur ein Wendepunkt in ihrer Karriere, sondern auch in ihrem Privatleben. Er zog sie in einen Strudel der Gefühle, zugleich berauschend und zerstörerisch.
Die unkontrollierbare Chemie
Als MacGraw im Jahr 1972 das Set betrat, war sie noch die Ehefrau von Robert Evans, eines mächtigen Produzenten, des Mannes, der ihr vertraute und sie auf den Gipfel des Ruhms brachte. McQueen hingegen stand bereits auf der Höhe seiner Karriere und trug die Aura eines globalen Superstars. Ihre Begegnung war vordergründig reine Zusammenarbeit, doch in Wahrheit glich sie einer chemischen Reaktion, die niemand kontrollieren konnte.
McQueen, 12 Jahre älter als MacGraw, war die Verkörperung des Unbeugsamen. Aus einer zerstörten Kindheit stammend, kämpfte er sich aus der Dunkelheit und wurde zum König der Rebellen des amerikanischen Kinos. Für Ali MacGraw war seine Ausstrahlung unvergleichlich. Es war nicht nur äußerliche Männlichkeit, sondern ein Gefühl von Gefahr, von Wildheit, etwas, das Furcht und Verlangen zugleich weckte. Später sagte sie: „Wenn Steve einen Raum betrat, drehten sich nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder nach ihm um“. In diesem Moment wusste sie, nichts konnte ihr Herz davon abhalten, diesem Drang nachzugeben.
Der Preis der Liebe
Schon kurz nachdem die Kameras in Texas zu laufen begannen, entbrannte ihre Liebe. Die Hollywood-Presse jagte sie und malte ein Bild einer glühenden Romanze zwischen den beiden Stars. Doch hinter den Blitzlichtern spielte sich eine Familientragödie ab. Ende des Jahres 1972 reichte MacGraw die Scheidung von Robert Evans ein.
Im Juli 1973 heirateten Ali MacGraw und Steve McQueen offiziell. Äußerlich war es eine prachtvolle Hochzeit, doch die Wahrheit, die sie hinter der Tür ihrer Ehe erwartete, war eine ganz andere.
Zum Karriereende gezwungen
McQueen zwang seine Frau, einen Ehevertrag zu unterzeichnen. Doch nicht nur das: Er stellte noch eine härtere Bedingung – sie musste ihre gesamte Schauspielkarriere aufgeben.
Auf dem Höhepunkt ihres Ruhms schloss Ali MacGraw die Tür zum Glanz des Kinos mit eigenen Händen, nur aus Angst, den Mann zu verlieren, den sie liebte. Sie hatte zugestimmt, nicht weil es ihr Wunsch war, sondern aus Angst.
Anfangs schien das Leben im gemeinsamen Strandhaus in Malibu friedlich. Doch die Realität war weit weniger makellos. Steve McQueen, gezeichnet von seelischen Narben seiner Kindheit, trug ein tief verwurzeltes Misstrauen in sich, vor allem gegenüber Frauen. In der Ehe verwandelte sich diese Wunde in heftige Eifersucht.
Ali MacGraw erzählte später, schon ein flüchtiger Blick, den sie einem anderen Mann schenkte, reichte, um ihn in Wut ausbrechen zu lassen. Tragisch war, dass McQueen selbst häufig andere Frauen umwarb und ihm mehrfach Affären nachgesagt wurden.
Das Malibu-Haus verwandelte sich nach und nach in einen Käfig, einen Ort, an dem sie in ständiger Unsicherheit lebte, zugleich leidenschaftlich liebte, aber auch fürchtete und sich aufopferte, bis sie sich selbst verlor.
Der Preis war Isolation
Die tiefste Wunde in ihrem Leben war das Opfer für die Liebe. Sie gab ihre blühende Karriere auf. McQueen hatte seiner Frau klipp und klar gesagt, er wolle nicht, dass sie auf einem Filmset erscheine. „Er war der größte Filmstar der Welt und er wollte nicht, dass ich arbeite“, erinnerte sich MacGraw viele Jahre später.
Von da an ersetzten Herdfeuer und Hausarbeit die Lichter der Kinos. In ihren Memoiren beschrieb sie sich unverblümt als „Kochen, Dienstmädchen und eine bis zum Äußersten einfache Ehefrau“.
So leidenschaftlich sie McQueen auch liebte, seine Forderung nach absoluter Kontrolle ließ sie sich immer stärker in einem unsichtbaren Käfig gefangen fühlen. In diesen Jahren verstärkten Drogen und Alkohol die Enge noch mehr. McQueen war berüchtigt für starken Alkohol- und Drogenkonsum, und auch Ali MacGraw verfiel zunehmend dem Alkohol, um die Realität für kurze Zeit zu vergessen.
Der Zerfall und der Tod
Mitte der 70er Jahre zerbrach das einstige Märchen endgültig. Das Haus in Malibu wurde schwer von Anspannung und Stille. Ali MacGraw gestand, dass sie oft schwieg, weil sie zu große Angst hatte, verlassen zu werden, wenn sie ihre wahren Gedanken äußerte.
Währenddessen blieb Steve McQueens öffentliches Image unantastbar. Doch hinter diesem Glanz lag eine weit weniger strahlende Realität: Alkohol, Drogen und nächtelange Partys bestimmten sein Leben. Unberechenbare Heimkehr, misstrauische Blicke oder eisiges Schweigen – all das lastete schwer auf Ali MacGraw. Die Einsamkeit wurde erdrückend. Um Erleichterung zu finden, griff auch sie zunehmend zum Alkohol.
Die Gerüchte über McQueens Untreue brachen ihr Herz. Geschichten über Affären mit anderen Frauen quälten sie unerbittlich. Die einst leidenschaftliche Liebe verwandelte sich in eine endlose Kette von Verrat und Bitterkeit.
Bis zum Jahr 1976 waren die Spannungen in der Ehe nicht mehr zu verbergen. Im Jahr 1977 war Ali MacGraws Geduld am Ende. Nach Jahren des stillen Leidens sprach sie schließlich das aus, was sie so lange im Innersten verborgen hatte: Sie wollte zur Schauspielerei zurückkehren, sie wollte sich selbst wiederfinden.
Die Reaktion McQueens war kalt und gnadenlos. Laut dem Biographen Mark Elliot sagte er nur einen kurzen Satz: „Dann werden wir die Scheidung einreichen“. Dennoch kehrte sie nicht um. Entschlossen, auf eigenen Beinen zu stehen, nahm Ali MacGraw die Rolle im Film Convoy (1978) an. Diese Entscheidung beendete jede Chance auf Versöhnung.
Im Jahr 1978 endete die Ehe mit der Scheidung. Nur zwei Jahre später, im Jahr 1980, starb Steve McQueen im Alter von 50 Jahren an Lungenkrebs. Trotz Verrat, Wut und Verletzungen hatte sie ihn nie aufgehört zu lieben. Jahrzehnte später gestand sie mit stockender Stimme: „Ich wünschte, wir wären beide in Nüchternheit alt geworden“.
Wiedergeburt und das Vermächtnis der Freiheit
Nach McQueens Tod im Jahr 1980 war Ali MacGraw 41 Jahre alt. Leer und einsam griff sie noch öfter zum Alkohol, nur um zu erkennen, dass sie in einen anderen Abgrund stürzte. Beruflich versuchte sie, den Glanz zurückzugewinnen, doch Hollywood hatte sich verändert.
Anfang der 90er Jahre erreichte ihr innerer Kampf den Höhepunkt. Als sie den Weg der Selbstzerstörung immer näher rücken sah, traf sie eine Entscheidung: Sie ließ sich im Betty Ford Zentrum behandeln. Dort befreite Ali MacGraw sich nicht nur vom Alkohol, sondern zwang sich, den tiefsten Narben ins Gesicht zu sehen. Genau dieser Weg schenkte ihr das Wertvollste: die Chance auf Wiedergeburt.
Im Jahr 1991 veröffentlichte sie ihre Memoiren Moving Pictures, ein Buch, das zugleich Geständnis und Landkarte war, um nach Jahrzehnten des Chaos wieder zu sich selbst zu finden. Das Buch wurde schnell zu einem Bestseller. Von da an war Ali MacGraw nicht länger nur das unschuldige Mädchen von einst, sondern ein anderes Symbol: eine Frau, die leidenschaftlich geliebt, zutiefst gelitten und schließlich die Stärke gefunden hatte, wieder aufzustehen.
Im Jahr 1994 entschied sie sich, Hollywood endgültig den Rücken zu kehren und zog nach Santa Fe, New Mexico. Dort in der Weite des Himmels tauschte sie Filmsets gegen Malerei, Gartenarbeit und einen spirituellen Weg. Ali MacGraw heiratete nie wieder. Stattdessen wählte sie den Weg der Selbsterkenntnis.
Mit 85 Jahren behielt sie ihre Offenheit. Über Steve McQueen sagte sie, er sei ein „unentrinnbarer Katalysator“ gewesen, ein Feuer, zugleich strahlend und gefährlich. Sie leugnete die Liebe nicht, entschuldigte sich aber auch nicht für den Schmerz. „Es gab wunderbare Tage und es gab schreckliche Tage, aber ich habe mich nie als Opfer gesehen“.
Ihre Erinnerungen an Steve McQueen sind eine Mischung aus brennender Liebe und hartem Schmerz, ein Beweis dafür, dass selbst die schönsten Liebesgeschichten Kämpfe bergen können, denen niemand sich stellen möchte. Ihre Geschichte ist heute eine Mahnung an uns alle: Wahre Stärke liegt nicht darin, wie hell wir einst geleuchtet haben, sondern darin, wie oft wir nach dem Zerbrechen wiedergeboren werden können.