Tokio-Hotel-Bassist Georg Listing: Das Märchen-Jawort mit seiner Jugendliebe in Frankreich!
Mitte September, inmitten der herbstlichen Romantik der französischen Riviera, fand ein Ereignis statt, das die Schlagzeilen der deutschen und internationalen Musikszene eroberte: Die Hochzeit von Georg Listing, dem Bassisten der legendären Rockband Tokio Hotel, und seiner langjährigen Jugendliebe Susanne Knisppel. Das Paar, das seinen Bund fürs Leben auf dem prachtvollen Château Saint Martin bei Nizza schloss, wählte bewusst den Weg der Intimität und Entschleunigung. Diese Hochzeit war weit mehr als nur ein Promi-Ereignis; sie war eine dreitägige Liebeserklärung, ein persönlicher Triumph des Privaten über das Rampenlicht und ein radikales Statement gegen den Hochzeitsstress.
Georg Listing, im Gegensatz zu den extrovertierten Zwillingen Bill und Tom Kaulitz oft als der Fels in der Brandung und der stillere Teil von Tokio Hotel wahrgenommen, bewies mit der Wahl seines Hochzeitskonzepts einmal mehr seine geerdete Natur. Er und Susanne, die mit der Hochzeit seinen Namen annahm und Mitgründerin der gemeinsamen Fashion-Merchandise-Firma “Haus 360” ist, planten keinen hektischen Eintagesmarathon, sondern eine luxuriöse Auszeit mit den 60 engsten Freunden und Familienmitgliedern.
Die Flucht vor der Hektik: Ein Hochzeits-Urlaub
Die Idee, die Hochzeit als einen kleinen “Urlaub” zu zelebrieren, war für das Paar von Anfang an die oberste Priorität. Georg Listing erklärte im Gespräch mit der deutschen Ausgabe der Vogue die tiefere Motivation hinter dieser Entscheidung: „Für uns war immer klar, dass wir wegfahren und mit unseren Freunden und Familien einen kleinen Urlaub verbringen wollen. Auf einer Hochzeit passiert so viel, dass ein Tag uns dafür nicht ausgereicht hätte.“
Dieses Credo der Entschleunigung zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte mehrtägige Fest. Das Paar wollte vermeiden, sich an ihrem wichtigsten Tag gehetzt oder überfordert zu fühlen – ein Gefühl, das viele Prominente, deren Leben ohnehin von Termindruck und öffentlichen Auftritten bestimmt wird, nur allzu gut kennen. Susanne ergänzte: „Zu diesem Anlass gemeinsam mit unseren Liebsten in einem Hotel zu wohnen, haben wir uns sehr schön vorgestellt. Auch damit alles ganz in Ruhe passieren kann und wir uns nicht so gehetzt fühlen.“
Das prachtvolle Château Saint Martin, mit seinem atemberaubenden Blick auf das Meer und die pittoreske Côte d’Azur, bot die perfekte Kulisse für diese Vision. Es versprach nicht nur Luxus und Exklusivität, sondern auch eine meditative Ruhe, die für die emotionale Tiefe des Ereignisses unerlässlich war.
Der Emotionale Schock-Moment am Vorabend
Die vielleicht ungewöhnlichste und emotional packendste Entscheidung des Paares betraf den Zeitpunkt der Hochzeitsreden. Statt diese auf den eigentlichen Samstag zu legen, fand dieser Höhepunkt der Gefühle bereits am Freitagabend beim “Welcome Dinner” statt. Während die Gäste bei einem lockeren Empfang und Live-Band zusammenkamen, brachen Georg und Susanne mit der Tradition, um den Haupttag von unnötigen “Unterbrechungen” freizuhalten.
Diese bewusste Vorverlegung der Reden führte zu einem sofortigen, tiefgehenden emotionalen Moment. Der Bräutigam selbst beschrieb die Szene mit bewegenden Worten: „Tatsächlich war es dadurch schon ein sehr emotionaler Moment, weil wirklich viele unserer Freundinnen und Freunde und Familien direkt mitgeweint haben.“ Diese Tränen der Freude, der Rührung und der tiefen Verbundenheit, die bereits am Vorabend flossen, setzten einen Ton von Authentizität und herzlicher Offenheit, der in der oft inszenierten Welt der Promi-Hochzeiten Seltenheitswert hat. Es zeigte, dass es dem Paar nicht um die perfekte Choreografie, sondern um die reine, ungefilterte Emotion ging.
Das Brautkleid-Drama und der geheime Helfer
Der eigentliche Höhepunkt am Samstag, die Trauung, wurde von einem kleinen, wetterbedingten Drama überschattet. Die Zeremonie, die ursprünglich später am Tag geplant war, musste kurzfristig auf den Vormittag vorverlegt werden. Das Paar hatte den Wunsch, sich das Jawort unbedingt im malerischen Schlossgarten unter den alten Olivenbäumen und mit dem atemberaubenden Meerblick zu geben.
Die Braut nahm die spontane Änderung mit Humor und Gelassenheit: „Eigentlich war das im Nachhinein gar nicht so schlecht, so hatte man weniger Zeit, um nervös zu werden“, resümierte Susanne lachend.
Die Mode spielte an diesem Tag eine ebenso große Rolle wie die Emotionen. Susanne Listing, eine Frau mit einem feinen Gespür für Ästhetik, trug nicht nur ein, sondern gleich drei Brautkleider, um den verschiedenen Phasen des mehrtägigen Festes gerecht zu werden.
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Welcome Dinner: Ein elegantes Keid aus Seide des spanischen Labels Cortana, perfekt für den entspannten, aber stilvollen Auftakt.
Trauung: Das Haupt-Brautkleid der New Yorker Designerin Danielle Franke, ein Traum aus Spitze und Tüll, gefunden auf einer Reise in den Big Apple. Und hier kommt der schockierende Promi-Twist ins Spiel: Wie die Braut verriet, wurde dieses Kleid gemeinsam mit Bill Kaulitz, dem Frontmann von Tokio Hotel, gefunden. Diese unerwartete Enthüllung unterstreicht die tiefe, familiäre Verbundenheit innerhalb der Band und zeigt Bill Kaulitz in einer liebevollen, untypischen Rolle als Modeberater. Dazu trug Susanne Schuhe von Jimmy Choo und Schmuck von Leo Mathild.
Hochzeits-Dinner: Ein drittes, schmaler geschnittenes Kleid, ebenfalls von Danielle Franke, verziert mit Spitze. Susanne begründete diese Wahl mit dem rührenden Wunsch: „Ich wollte mich gerne noch länger wirklich als Braut fühlen, bevor die Partystimmung beginnt.“
Georg Listing stand seiner strahlenden Braut in einem perfekt sitzenden, schwarzen Smoking von Saint Laurent gegenüber. Seine Wahl war ein Spiegelbild seines Charakters: klassisch, zeitlos und elegant. Er wollte bewusst etwas Schlichtes wählen, „das die Braut an diesem Tag noch mehr strahlen lässt.“
Tarte statt Torte und der Wert der Stabilität
Nach einer Pause folgte das Hochzeitsdinner ebenfalls im idyllischen Garten des Châteaus. Das Vier-Gänge-Menü wurde von klassischer Musik untermalt, was die elegante und ruhige Atmosphäre perfekt abrundete. Auch beim Dessert brach das Paar mit der Konvention: Statt einer oft überdimensionierten, klassischen Hochzeitstorte gab es eine traditionelle, französische Tarte mit frischen Beeren. Ein kulinarischer Verweis auf die französische Umgebung und ein weiteres Detail, das die unaufgeregte, authentische Natur des Paares betonte.
Die Hochzeit von Georg und Susanne ist ein seltenes Zeugnis für die Stabilität und Beständigkeit der Liebe in der schnelllebigen und oft turbulenten Welt des Rock’n’Roll. Es ist eine Geschichte über zwei Menschen, die sich in ihrer Jugend gefunden haben und über Jahrzehnte hinweg eine gemeinsame Basis fernab des Tourbusses und der kreischenden Fans aufgebaut haben – bis hin zur gemeinsamen Geschäftsgründung.
Ihre Entscheidung, ein dreitägiges Fest mit einer streng limitierten Gästeliste zu veranstalten, war eine klare Priorisierung der Qualität der Zeit und der tiefen emotionalen Verbindung über die Quantität der Gäste oder die Notwendigkeit, der Öffentlichkeit eine perfekte Show zu bieten. Es war ein tiefgründiger Akt der Liebe, der durch die Tränen der Rührung am Vorabend und die humorvolle Gelassenheit beim morgendlichen Wetter-Chaos nur noch verstärkt wurde.
Mit ihrem Jawort haben Georg Listing und Susanne nicht nur ihre eigene Liebe besiegelt, sondern auch eine inspirierende Blaupause für moderne Paare geschaffen: Echte Liebe braucht Raum, Ruhe und vor allem die Erlaubnis, alle Gefühle – auch die ungeplanten – zuzulassen. Das Märchen von Tokio Hotel ist um ein glückliches und vor allem unendlich stilvolles Kapitel reicher.