Es gibt Momente im Leben von Boris Becker, die schreiben Geschichte – ob auf dem heiligen Rasen von Wimbledon oder im Scheinwerferlicht der Weltpresse. Doch das jüngste Ereignis überstrahlt alle sportlichen Triumphe und persönlichen Turbulenzen: Der frühere Tennis-Titan ist zum fünften Mal Vater geworden. Die kleine Zoë Vittoria Becker erblickte in Mailand das Licht der Welt und schenkte ihrem berühmten Vater das wohl emotionalste Geschenk, das man sich nur wünschen kann – und das ausgerechnet an seinem 58. Geburtstag.

Der Samstag, der 22. November 2025, wird für die Familie Becker/Montero fortan ein Tag von doppelter Bedeutung sein. An diesem Tag feierte Boris Becker nicht nur seinen 58. Geburtstag, sondern er durfte auch seine jüngste Tochter in Empfang nehmen. Die Nachricht, die Anwalt Christian Oliver Mosa im Namen seiner Mandanten Lilian Montero und Boris Becker bestätigte, verbreitete sich wie ein Lauffeuer: „Zoë Vittoria Becker ist gestern in Mailand gesund zur Welt gekommen.“ Es ist das erste gemeinsame Kind für Becker und seine Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro und markiert einen symbolischen und emotionalen Neubeginn, der kaum dramatischer hätte inszeniert werden können.

Das Wunder der späten Geburt und die Macht der Namen

Die Ankunft der kleinen Zoë Vittoria war eine Überraschung, nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern auch in zeitlicher Hinsicht. Becker selbst hatte im Sommer in seinem Podcast „Becker und Belutsch“ noch spekuliert, dass das Kind eher ein „Weihnachtsgeschenk“ oder „Mitte Dezember“ zur Welt kommen würde. Die kleine Tochter entschied sich jedoch für einen früheren Auftritt – pünktlich zum Geburtstag ihres Vaters. Diese Koinzidenz verleiht der Geburt eine fast schicksalhafte Note und untermauert das Gefühl eines echten Wunders, das die Schatten der Vergangenheit vertreibt.

Besonders emotional ist die Wahl des Namens, der tiefe persönliche Bedeutungen in sich trägt. Zoë, abgeleitet von der griechischen Mythologie, bedeutet „Leben“ und steht sinnbildlich für den Neuanfang und die Vitalität, die dieses Kind in Beckers Leben bringt. Vittoria ist die weibliche Form von Victor und ehrt den Vornamen von Lilians Vater. Es ist eine liebevolle Hommage an die Familie der Mutter und gleichzeitig ein kraftvolles Wort, das Stärke und den „Sieg“ über die Widrigkeiten des Lebens symbolisiert.

Ein erster, zutiefst privater Einblick in das neue Glück wurde über Beckers Instagram-Account geteilt. Ein Foto, das drei Hände zeigt – die Hände der Eltern und die winzige Hand eines Babys – untermalt von den einfachen, aber bedeutungsschweren Worten: „Welcome to the World“ und dem Namen des Kindes. Boris Becker selbst kommentierte das Bild mit rührenden Worten: „Meine Frau Lilian und ich freuen uns, die Geburt unserer Tochter bekannt zu geben.“

Lilian: Der Anker nach dem Absturz

Die Geburt der Tochter kommt nach einer der turbulentesten und schwierigsten Phasen in Boris Beckers ohnehin schon bewegtem Leben. Im April 2022 wurde er in London zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Vermögenswerte im Rahmen seines Insolvenzverfahrens verschwiegen hatte. Die Zeit hinter Gittern – 231 Tage in britischer Haft – war ein Tiefpunkt, eine Zäsur, die nicht nur Beckers Existenz auf den Kopf stellte, sondern auch seine Beziehungen auf eine harte Probe stellte.

In dieser schweren Zeit war Lilian de Carvalho Monteiro Beckers unerschütterlicher Anker. Die politische Risikoanalystin, die er 2019 kennengelernt und im September 2024 geheiratet hatte, wich ihm nicht von der Seite. Sie besuchte ihn regelmäßig im Gefängnis, hielt den Kontakt zur Außenwelt aufrecht und bewahrte die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Becker selbst hat immer wieder betont, dass seine Frau seine „große Stütze und Liebe“ sei. Dieses Kind ist somit nicht nur das Resultat ihrer Liebe, sondern auch die sichtbare Manifestation ihrer Überwindung dieser tiefen Krise. Das erste gemeinsame Baby besiegelt ihre Allianz und ihren gemeinsamen Weg, der nun in Italien, wo die Familie inzwischen lebt, fortgesetzt wird.

In seinem Buch „Inside“ berichtete Becker selbst von den Qualen der Haft und dem überlebenswichtigen Kontakt zu seiner Familie. Die jetzige Geburt ist der ultimative Kontrapunkt zu jener dunklen Zeit; sie ist die Sonne, die nach dem stärksten Sturm durchbricht.

Ein „alter Hase“ im Baby-Business

Mit der kleinen Zoë Vittoria ist Boris Becker nun fünffacher Vater. Er bringt eine reiche, wenn auch komplizierte Familiengeschichte mit in seine neue Elternrolle. Aus seiner ersten Ehe mit Barbara Becker stammen die Söhne Noah und Elias. Mit seiner zweiten Frau Lilly Becker hat er den Sohn Amadeus. Zudem ist er Vater von Tochter Anna Ermakova, die aus einer kurzen Affäre hervorging.

Becker, der als vierfacher Vater bereits über exzellente Kenntnisse in „Babyfragen“ verfügte, sieht sich durch die Geburt seines fünften Kindes in dieser Expertise nur bestätigt. Er äußerte sich zuletzt bei der Vorstellung seines Buches in Berlin tief bewegt über seinen Nachwuchs: „Ich habe wunderbare Kinder.“ Die Tatsache, dass alle Kinder, trotz der turbulenten Umstände und verschiedenen Ehen, Teil seines Lebens sind, zeugt von seinem tief verwurzelten familiären Gefühl.

Gleichzeitig signalisierte Becker in einem Interview der Deutschen Presseagentur im September, dass er nun einen Wandel im Umgang mit der Öffentlichkeit anstrebe: „Ich versuche vielleicht auch im Gegensatz zu früher, meine privaten Themen privat zu halten, dass ich also nicht alles mit der Öffentlichkeit teile.“ Diese Haltung ist verständlich. Nach Jahren im Rampenlicht, in denen sein Privatleben – von Liebschaften über Scheidungen bis hin zu Gerichtsverfahren – stets unter dem Brennglas der Medien stand, sucht der 58-Jährige nun offenbar bewusst die Ruhe und den Schutz für seine junge Familie.

Vom Rasen zum Regisseur des eigenen Lebens

Boris Becker zählt zu den bekanntesten Deutschen weltweit. Sein Name ist untrennbar mit dem Tennissport verbunden. Sein Erfolg im Jahr 1985, als er mit nur 17 Jahren das Tennisturnier in Wimbledon gewann, prägte sein Leben und machte ihn zur Ikone. Es folgten etliche weitere Erfolge, darunter insgesamt sechs Grand-Slam-Titel. Doch auch nach seiner Profikarriere blieb er eine prägende Figur in der Öffentlichkeit – als Trainer, Kommentator und durch sein stürmisches Privatleben.

Das Leben von Boris Becker war immer ein Drahtseilakt zwischen Triumph und Tragödie, Ruhm und Fall. Doch die Geburt seiner Tochter Zoë Vittoria am Tag seines eigenen Geburtstags ist der ultimative, unbestreitbare Triumph der Liebe und des Lebens über alle Rückschläge. Es ist das Zeichen, dass ein Mensch, egal wie tief er gefallen ist, immer wieder einen Neuanfang wagen kann.

Für die Beckers beginnt nun ein neues, ruhigeres Kapitel. Die Familie, die in Italien ihre Basis gefunden hat, kann sich nun auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das gemeinsame Glück mit ihrem jüngsten Familienmitglied. Die Tatsache, dass es Mutter und Tochter gut geht, ist die schönste Nachricht. Zoë Vittoria ist nicht nur das fünfte Kind von Boris Becker; sie ist die Verkörperung seiner zweiten Chance, das sichtbar gewordene „Zoë“ – das Leben – nach dem „Victor“ – dem Kampf. Die Welt blickt mit einem Hauch von Rührung auf diese glückliche Wende im Leben eines Mannes, der gelernt hat, dass die größten Siege nicht auf dem Tennisplatz, sondern im Kreise seiner Liebsten errungen werden. Dieses Baby ist der größte Grand Slam, den Boris Becker je gewonnen hat.