Kristina Bach galt für viele ihrer Fans lange Zeit als verschollen. Nun meldet sich die gefeierte Sängerin, Songschreiberin und Produzentin aus ihrer Wahlheimat in Dubai zurück und spricht, begleitet von ihrem Partner Reinhard, offen über die Hintergründe ihres mysteriösen Verschwindens. Die Enthüllungen bieten einen tiefen Einblick in den psychischen Druck und die Neidkultur der Musikbranche.
I. Die Flucht vor dem eigenen Namen
Der Auslöser für ihren drastischen Rückzug war eine tief empfundene Überforderung. Bach gesteht, dass die Marke „Kristina Bach“ zu dominant wurde. Sie lebte dieses öffentliche Image voller Leidenschaft und Selbstkontrolle, doch der Preis dafür war hoch: „Ich ging als Christina Bach ins Bett und stand als Christina Bach wieder auf.“
Um ihre private Identität, Kerstin, wiederzufinden, zog sie die Notbremse. Sie kappte vollständig die Verbindung zur Öffentlichkeit, indem sie ihre Homepage und alle Social-Media-Kanäle unerreichbar machte. Dieser drastische Schritt sei notwendig gewesen, „sonst wäre es mir nicht gelungen, dem Hamsterrat der Musikbranche zu entkommen.“ Trotz der Sorge ihres damaligen Agenten – der entsetzt über das Ende von Bühnenshows und Hit-Produktion war – verspürte Bach keinerlei Entzugserscheinungen.
II. Die Entdeckung der Normalität
Ihre „Reise zu sich selbst“ führte Bach zu einem lang vermissten Gefühl: der angenehmen Normalität des Lebens. Sie ist heute glücklicher als früher.
Druckabfall: Das Schönste an ihrem Abtauchen war das Gefühl, als der ganze Druck der Musikindustrie, inklusive der sogenannten Freunde und einiger Gegner, endlich wegfiel.
Neue Perspektiven: „Das Leben hat mir dadurch völlig neue Perspektiven gezeigt. Man muss nicht jedem gefallen.“
Allerdings bleibt ihre Verbundenheit zur Musik. Bach betonte, dass Musik weiterhin ihr Leben sei, auch wenn die Branche selbst in ihren Augen „schnelllebig und beliebig“ geworden sei.
III. Der Preis für den Megahit
Der größte Erfolg in ihrer Karriere als Songschreiberin, der jedoch für eine andere Künstlerin bestimmt war, rief erbitterte Feinde auf den Plan. Bach hatte den späteren Erfolgssong „Atemlos durch die Nacht“ zunächst für sich selbst geschrieben, dann aber entschieden, dass er viel besser zur Schlager-Kollegin Helene Fischer passen würde.
Der kometenhafte Erfolg des Titels, den niemand in diesem Ausmaß erwartet hatte, führte zu massiven Anfeindungen und Neid.
Gerüchte und Sabotage: Es wurden „unglaubliche Gerüchte gestreut“, etwa dass der Song gestohlen sei – was sich später als unwahr herausstellte. Zudem wurden ihre neu entdeckten Talente als Managerin bei TV-Auftritten „bewusst ungeschickt inszeniert“ – ganz nach dem Motto: „Die Frau Bach soll mal nicht glauben, dass sie jetzt auch noch als Managerin punkten kann.“
Mit ihrer Offenheit über die Schattenseiten des Erfolgs zeigt Kristina Bach den Mut, die Wahrheit über eine Branche auszusprechen, in der talentierte Frauen oft absichtlich ausgebremst werden. Sie hat ihren inneren Frieden gefunden und lebt nun ein Leben, das auf Echtheit und Selbstbestimmung basiert.