
Wenn das Spin-off einer Kultserie erscheint, haben Fans und Kritiker meist etwas daran auszusetzen. Warum sollte es der neuesten Auskopplung von “Navy CIS” besser ergehen?
Das Spin-off “NCIS: Tony & Ziva” hat im September seine US-Premiere gefeiert – und musste sich naturgemäß einiger Kritik stellen. 22 Staffeln und 22 Jahre “Navy CIS” haben schließlich längst dazu geführt, dass die Fans zu echten “NCIS”-Experten geworden sind. Wie die Liebesgeschichte der beiden ehemaligen Spezialagenten Tony DiNozzo und Ziva David weitergegangen sein könnte, wissen sie daher weit besser als der Regisseur. Mit ebensolcher Sicherheit gibt es kaum einen Rezensenten, der nicht auf eklatante Ungereimtheiten stoßen würde.
“NCIS”: Spin-off für dramaturgische Fehler kritisiert
So moniert etwa Screenrant, dass die erste Staffel von “NCIS: Tony & Zina” nicht sorgfältig genug entwickelt wurde, ja sogar überstürzt wirke. In Episode 6 werde zudem eine klassische Regel des fiktionalen Schreibens gebrochen. Das verheiße nichts Gutes für die weitere inhaltliche Entwicklung der Streaming-Version von Paramount+. Könnte es sein, dass die Einschaltquoten von “NCIS: Tony & Ziva” schon deshalb rückläufig sind?
“NCIS”: Traumpaar Tiva wieder vereint?
In dem Spin-off spielen Michael Weatherly und Cote de Pablo erneut die Rollen von Tony und Ziva. Damit steht das einstige Traumpaar der Originalserie, von Fans auch gern Tiva genannt, das erste Mal seit zwölf Jahren wieder gemeinsam vor der Kamera.
An der Entwicklung der “unkonventionellen Liebesgeschichte” sollen Weatherly und de Pablo, die zugleich als ausführende Produzenten fungieren, schon seit mehreren Jahren arbeiten. Die Handlung beginnt mit einem Rückblick und einer Erklärung dafür, warum die beiden Ermittler aus der Originalserie ausgeschieden sind.
“NCIS”: Serie verletzt klassisches Erzählprinzip
Episode 6 von “NCIS: Tony & Ziva” konzentriert sich weitgehend auf Tali, das gemeinsame Kind der beiden Haupthelden. Auf der Flucht mit ihren Eltern quer durch Europa findet Tali in einem Unterschlupf im Wald eine Waffe, die ihre Mutter dort versteckt hat. Als Tali kurz darauf bedroht wird, spielt die Pistole bei ihrer Verteidigung jedoch keine Rolle, so Screenrant weiter. Das widerspreche dem klassischen Erzählprinzip von “Tschechows Waffe”, wonach es für jedes Element einer Geschichte einen Grund geben muss. Der Dramatiker Anton Tschechow hatte für das Theater als Regel definiert, dass niemals ein geladenes Gewehr auf der Bühne zu sehen sein sollte, wenn es nicht auch im Laufe des Stücks abgefeuert wird.