Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm: Ein langes Wochenende steht bevor und viele nutzen es zu einem Kurztrip in die Berge, Mittelgebirge oder für einen Besuch der Münchner Wiesn. Dabei präsentiert sich das Wetter am Feiertag von seiner sonnigen Seite, am Wochenende wird es mit einem Orkantief aber zeitweise nass und stürmisch.
Wettervorhersage für Bayern – So wird das Wetter an Ihrem Ort
Noch ruhiges und schönes Herbstwetter am Feiertag
Am Tag der Deutschen Einheit gibt es in Bayern ruhiges und schönes Herbstwetter. Das umfangreiche Hoch Petralilly mit Zentrum über dem Nordwesten Russlands bestimmt mit trockenen, aber kalten Luftmassen das Wetter im Freistaat.
So gibt es heute viel Sonnenschein, einige wenige Nebelfelder lösen sich am Vormittag auf. Im Laufe des Tages ziehen von Westen erste hohe Wolkenfelder heran, die in den Nachmittags- und Abendstunden in Teilen Frankens und im Westen Schwabens langsam dichter werden.
Dabei bleibt es aber trocken und nach einem teils frostigen Start in den Feiertag erreichen die Temperaturen Höchstwerte von 11 bis 16 Grad. Die aufziehenden Wolken sind aber die Vorboten zur Wetterumstellung am Wochenende.
Orkantief Detlef bringt am Wochenende Regen und Sturm
Vom Atlantik rauscht bereits heute Tief Detlef in Richtung Britische Inseln. Auf diesem Weg sinkt der Luftdruck im Kern des Tiefs rasant ab und es entwickelt sich zu einem Orkantief. In der Nacht zu Samstag liegt Orkantief Detlef mit einem Kerndruck um 950 Hektopascal knapp nördlich von Schottland und zieht im Laufe des Samstags weiter in Richtung norwegische Küste.
Dabei kommt es im Norden Irlands, in Teilen Schottlands und auch im Norden Deutschlands zu kräftigen Regenfällen, Gewittern und Sturmböen bis hin zu schweren Sturmböen. Auch wir in Bayern werden am Wochenende von Orkantief Detlef beeinflusst.
So ziehen am Samstag tagsüber schon viele Wolken mit etwas Regen durch, die Sonne zeigt sich vor allem über Mittag im Süden und Südosten unter leichtem Föhneinfluss. Somit wird es südlich der Donau mit 17 bis 22 Grad mild, ansonsten erreichen die Temperaturen 11 bis 18 Grad. Das ist die Ruhe vor dem Sturm.
Kaltfront erreicht Bayern am Samstagnachmittag
Am Nachmittag greift die markante Kaltfront von Detlef von Nordwesten auf Bayern über und erreicht am Abend und eingangs der Nacht die Alpen. Mit Durchzug der Kaltfront kommt es zu teils kräftigen Regenfällen, dabei kann örtlich in kurzer Zeit 10–15 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Am Abend sind in Unterfranken Gewitter möglich. Aber es wird nicht nur nass, auch der Wind frischt stark bis stürmisch auf. Mit Passage der Kaltfront muss mit Sturmböen von 70 bis 80 Kilometern pro Stunde gerechnet werden, örtlich auch noch ein paar Kilometer mehr. Am Alpenrand kann es durch den Leitplankeneffekt zu schweren Sturmböen von 100 Kilometern pro Stunde kommen und auf den Alpengipfeln sind orkanartige Böen nicht ganz ausgeschlossen.
Orkantief: Probleme im Straßen- und Bahnverkehr erwartet
Nachdem die Bäume noch belaubt sind, können Äste abbrechen oder ganze Bäume umkippen und zu Problemen im Straßen- und Bahnverkehr führen. Auch auf der Münchner Wiesn wird es ab dem späten Nachmittag bis eingangs der Nacht nass und stürmisch mit Böen bis nahe 80 Kilometern pro Stunde.
In der Nacht zu Sonntag zieht die Kaltfront über die Alpen ab, dahinter strömt von der Nordsee kältere Luft heran und es kommt zu einem Temperatursturz. So wird es am Sonntag nicht wärmer als 9 Grad in manchen Tälern der Alpen und des Bayerischen Waldes und 15 Grad örtlich an Main und Donau.
Schneefallgrenze in den Alpen sinkt auf 1.500 bis 1.800 Meter
Dazu gibt es meist mehr Wolken als Sonne und es fällt vereinzelt, nachmittags öfter Regen. In den Alpen oberhalb 1.500 bis 1.800 Metern schneit es. Dabei weht der Wind stark, in Böen stürmisch. Aber es ist nicht mehr so stürmisch wie am Samstag. Und auch in München präsentiert sich zum Wiesn-Ausklang das Wetter von seiner wechselhaften Seite, zeitweise wird es nass und der Westwind weht in Böen bis 60 Kilometern pro Stunde.