
Tom Pauls, einer der beliebtesten Komiker und Schauspieler Deutschlands, dessen Name für feinen Humor und subtile Lebensweisheiten steht, blickt auf ein Leben voller Glanz und tiefer innerer Kämpfe zurück. Der Mann, der Jahrzehnte damit verbrachte, sein Publikum zum Lachen zu bringen, enthüllte nun die Schattenseiten seiner sensiblen Seele: die Einsamkeit des Künstlers und der „größte Schock“ seines Lebens.
I. Die Stille nach dem Applaus
Hinter dem Bild des stets lächelnden Bühnenmannes verbirgt sich eine Seele, die mit Leid, Verlust und dem ständigen Druck der Perfektion kämpft. Als Perfektionist arbeitete Pauls unermüdlich und verfiel zeitweise in einen Zustand der geistigen Erschöpfung.
Seine Angehörigen beschreiben ihn abseits der Bühne als einen ganz anderen Menschen:
„Still, nachdenklich und etwas einsam.“
Pauls selbst beschrieb das Paradoxon seiner Existenz in einer persönlichen Notiz: „Das Lachen des Publikums ist Glück, aber auch Schmerz. Denn wenn sich der Vorhang senkt, lässt mich die Stille, die folgt, seltsam klein fühlen.“
Trotz dieser inneren Kämpfe nutzte Pauls die Traurigkeit stets als Ansporn. Anstatt zu klagen, spielte, schrieb und kreierte er Stücke, die das Publikum zum Nachdenken anregen – wodurch seine Kunst stets authentisch blieb. Er ist der Gründer des Tom Pauls Theaters in Pirna, seiner spirituellen Heimat und einem Symbol der lokalen Kunstszene.
II. Der „größte Schock“ und die unvergängliche Liebe
Einer der größten Schocks in Pauls’ Leben war der Tod seiner Mutter. Sie war die Person, die ihn am tiefgreifendsten prägte, die erste, die an ihren Sohn als geborenen Künstler glaubte.
„Mit ihrem Tod fühlte sich Tom, als hätte er einen Teil seiner Seele verloren.“
Er gestand, dass er sich viele Jahre lang, jedes Mal, wenn er die Bühne betrat, seine Mutter in der ersten Reihe vorstellte, wie sie ihm zulächelte.
Die Trauer um sie verschwand nie, aber mit der Zeit lernte er, sie in Stärke umzuwandeln. Aus diesem Schmerz heraus begann Pauls, retrospektive Kunstprojekte zu realisieren, die Kindheitserinnerungen, Heimatgeschichten und die mütterliche Liebe erzählten – allesamt voller Aufrichtigkeit.
Obwohl Pauls mit 66 Jahren immer noch auftritt und schreibt, tut er dies nicht mehr aus Pflichtgefühl, sondern „aus purer Freude am Leben in der Welt der Kunst.“ Er hat gelernt, seine Schwächen zu lieben, denn sie machten ihn zu dem, der er ist. Seine Traurigkeit ist nun „sanft, kein tiefer Abgrund mehr, sondern eine stille Ecke seiner Seele, die er hegt und pflegt.“